Überlebenskünstlerin

Leading Lady – Yalilé Cardona Alonso „Music is in the air“

 

Leading Lady – Yalilé Cardona Alonso „Music is in the air“

 

Name: Yalilé Cardona Alonso

Alter: 42

Geburtsort: Bogotá Kolumbien

Beruf: Sängerin, Kulturmanagerin

Geschwister: 6

Lieblingsspeise: Arepas (Kolumbianische Fladenbrote aus Maisteig)

Hobby: Mein Beruf

Mein Lebensmotto: Liebe, Respekt und Mitgefühl

Das macht mich aus: Ich bin Optimist und gehe auf Leute zu.

Mein schönstes Reiseziel: Natürlich Kolumbien! Aber auch Südspanien und Portugal.

Eine schlechte Angewohnheit ist: Ich trinke zu viel Kaffee

 

Ich liebe Musik und jede Form von Unterhaltungstheater! Ich bin selbst im künstlerischen Bereich tätig und musste feststellen, dass sich das Zeitmanagement und die Prioritäten mit der Geburt eines Kindes verändern. Ich liebe meinen Beruf doch Auslandsengagements, kommen nur bedingt in Frage und Abendvorstellungen lassen sich auch eher schwierig vereinbaren. Doch muss man wenn man sich für eine Selbstständigkeit, oder einen künstlerischen Beruf entschieden hat, gleich seine Karriere an den Nagel hängen? Ich denke nicht, dass man sich als Frau zwangsläufig zwischen Familie und Beruf entscheiden muss.

Meine Gedanke zu diesem Thema werden durch meine 4. „Leading Lady“ Yalilé Cardona Alonso bestärkt. Als Sopranistin, Managerin von vielen Künstlern und Mutter von 4 Buben, schafft sie den Spagat zwischen Bühne und Familienleben. Aufgrund ihrer kolumbianischen Wurzeln, ist sie froh, dass sie ihre Heimat Kolumbien und ihr zu Hause in Österreich durch die Musik verbinden kann. Yalilé ist unheimlich dankbar, ihre Leidenschaft als Beruf ausüben zu dürfen: „Das gibt Menschen Energie“.

 

Woher kommst du und welche Ausbildung hast du absolviert um deinen Traumberuf ausüben zu können?

„Ich komme aus Bogota, Kolumbien. In meiner Heimatstadt habe ich Musik, mit Schwerpunkt klassischen Gesang studiert. Dort habe ich ein Magisterstudium mit Auszeichnung abgeschlossen. Weiter ging es für mich nach London, wo ich ein Postgraduate im Konzertfach gemacht habe. In Wien habe ich dann noch mit Auszeichnung, einen Master in Kulturmanagement gemacht.“

 

Was liebst du an diesem Beruf und was waren deine schönsten Erfahrungen und Produktionen?

„Ich liebe es, ein Mittel für andere Menschen zu sein, ihnen die Tür zu ihrer Fantasie zu öffnen. Es ist ein Wunder, die Möglichkeit zu haben, die Idee eines Komponisten übersetzen und kommunizieren zu dürfen, damit das Publikum es empfangen kann! Ich liebe Produktionen, wo nicht unbedingt Musikkenner im Publikum sitzen, sondern Menschen, die vielleicht sogar ein Konzert zum ersten Mal erleben. (z.B Kinder) Da erinnere ich mich gerne an meine eigene, wunderbare Produktion von „Hänsel und Gretel“. Schön finde ich auch immer Konzerte, wo das Instrumentalensemble „besonders“ ist z.B. mit Instrumenten alter Musik und anderen Kammermusik Ensembles.“

 

Wie sehr hat sich dein Berufsleben durch dein erstes Kind verändert?
Heute bist du Mama von 4 Buben, wie schaffst du es trotzdem deiner beruflichen Leidenschaft nachzugehen?

„Meine berufliche Richtung hat sich definitiv verändert. In den letzten Jahren bin ich wenig aufgetreten. Ich mache nur einzelne Konzerte und ab und an Produktionen im „Theater an der Wien“

Ich genieße meine Tätigkeit als Managerin sehr, da ich ständig mit tollen Kollegen zu tun habe und ser kreativ sein kann.“ (Programmgestaltung u.a)

 

Hattest du schon mal das Gefühl, dass du deine Kinder aufgrund deines Berufes vernachlässigen könntest? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen?

„Nein! Seit ich Mutter bin, sind meine Kinder meine Priorität Nummer 1. Ich habe eher den Beruf „vernachlässigt“, aber dafür gibt es immer Zeit. Die Kinder dagegen, werden nie wieder klein.“


Ihr seid ja eine sehr musikalische Familie, deinen Mann Günter Haumer kennt man auch aus zahlreichen Produktionen. Wie wichtig ist Musik in eurer Familie?

„Wir versuchen bei den Kindern keinen musikalischen Druck auszuüben, aber bei uns heißt es „Music is in the air“.. Sie wachsen damit auf und sehen, dass wir ständig damit beschäftigt sind. Sie lieben Musik!

 

Gab es eine Zeit in deinem Leben, in der du dich von der Bühne zurückgezogen hast? Wie war das für dich?

„Nach jeder Geburt habe ich mich meinem Baby zu 100% gewidmet. Ich muss jedoch gestehen, dass ich den beruflichen Teil meines Lebens sehr vermisst habe, aber das hat mir den Weg zum Management gezeigt. Diesen kann ich noch besser mit meiner Mutterschaft kombinieren.“

 

Was ist dein Geheimnis um den Spagat zwischen Beruf und Familie zu meistern?

„Im Moment mache ich es so, dass ich vormittags arbeite und am Nachmittag bin ich für die Jungs da. Manchmal muss ich am Abend unterwegs sein und gelegentlich auch reisen. Das funktioniert ganz gut. Als Interpretin wäre es schwieriger, aber das Management lässt sich sehr gut mit einem Familienleben ergänzen.“

 

Was sind deine aktuellen Projekte?

„Ich bin gerade in meiner Heimat, wo ich als Jurymitglied des Nationalen Gesangswettbewerb arbeite, eine wunderbare Erfahrung! Hier arbeite ich auch mit den größten Veranstaltern zusammen und bringe europäische Künstler nach Südamerika. Wir sind gerade am überlegen, was das Jahr 2019 bringen wird.“

 

Titelbild: Claudia Prieler